Diese Stadt befindet sich unterirdisch inmitten des Labyrinths und vermutlich war hier bereits seit Jahrhunderten keiner mehr. Die Straßen der Stadt werden von kleinen, hellblauen, magischen Kristallen erhellt die immerzu leuchten und auch an der Decke hängen einige dieser Kristalle, aber um einiges größer, allerdings leuchtet kaum noch einer von ihnen und diejenigen die es noch tun, nur noch sehr schwach.
Die Gebäude wurden ausnahmslos alle aus dem Stein gehauen und haben allesamt glaslose Fensteröffnungen und lediglich mit Tüchern verhängte Türöffnungen, wobei man den Tüchern ihr Alter ansieht da sie zum Großteil bereits vermodert sind. In den Wohnungen findet man ebenfalls kleine Kristalle an den Wänden oder auch auf den Tischen, allerdings leuchten diese erst auf wenn man sie berührt und im Gegensatz zu denen draußen verbreiten diese ein warmes, gelbliches Licht.
Wenn man sich nun umschaut findet man in den Wohnungen meist schlichte, inzwischen aber vermoderte Möbel aus Holz oder bearbeitetem Stein, wobei auch diese Stücke zum Teil zerbrochen sind. Hin und wieder findet man auch Schriftrollen, meist Briefe und Nachrichten von oder an die Oberwelt, allerdings können diese sowohl verrottet als auch noch halbwegs erhalten sein, dies hängt ganz davon ab wie weit die Behausungen von dem unterirdischen Fluss entfernt liegen der die Stadt durchzieht. Bereits die Bewohner der Stadt haben sich von diesem Fluss ihr Trinkwasser geholt und auch heute noch ist sein Wasser klar und kann ohne Bedenken getrunken werden. Meist kann man sein leises Plätschern in der sonst totenstillen Höhle schon hören gleich nachdem man sie betreten hat.
Wenn man nun bis ins Zentrum von al-Kyor gelangt findet man sich auf einem großen runden Platz wieder auf dem vermutlich Versammlungen, Feste und ähnliches statfanden, aber meist fällt einem sofort das große Gebäude auf zu dem eine lange Treppe hochführt, das größte in der ganzen Stadt. Es ist auch das einzige das mit einem Portal gefertigt aus massivem Holz verschlossen wurde, allerdings ist es nun so morsch wie alles andere aus Holz gefertigte auch.
Betritt man den Tempel nun findet man dort viele Räume und Kammern die für Zeremonien oder Gebete gebraucht wurden, aber auch eine große Bibliothek in der hauptsächlich religiöse Schriften in Schriftrollen und auf Steintafeln festgehalten wurden wobei man in einigen auch etwas über die Geschichte und Kultur der alten Zivilisation herausfinden kann, wobei dafür natürlich vorausgesetzt ist, das man ihre Sprache versteht was heute nur noch sehr wenige können.
Der Tempel beherbergt auch eine große Kammer in der regelmäßig Menschenopfer für den angebeteten Gott dargebracht wurden. Im Gegensatz zu den kleineren im Labyrinth, die den niedrigeren Göttern gewidmet waren, findet man hier aber gleich mehrere Steintische wobei auch hier Rinnen zu einem Becken führen in dem Blut aufgefangen wurden und einige dunkle Flecken im Stein deuten auch noch auf ebendies hin.
Zu guter Letzt liese sich nur noch erwähnen das man nirgends in der Stadt die Überreste auch nur eines menschlichen Körpers findet, nicht mal einen Knochen, ganz so als habe sie jemand beseitigt oder als ob die Stadt verlassen worden wäre, aber ob es wirklich das war ist fraglich.